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Dominique Lauber

Donnerstag 24. Mai 2018

Vom Knipsen zum Verkaufen - Wie sich Instagram Richtung E-Commerce entwickelt

Instagram macht Ernst. Jahrelang war die 2010 in den USA gegründete Plattform die Quelle der Inspiration einer ganzen Generation. Doch nun baut Instagram im Hintergrund eine riesige e-commerce Plattform.

Instagram macht Ernst. Jahrelang war die 2010 in den USA gegründete Plattform die Quelle der Inspiration einer ganzen Generation. Doch schon bald könnte es viel mehr sein: Im Hintergrund baut Instagram eine riesige e-commerce-Plattform. Vor wenigen Wochen wurde die Option freigeschaltet, Posts mit einem Produkt-Tag zu versehen. So landet man mit einem simplen Klick direkt im Onlineshop des Anbieters und kann das Produkt kaufen. Instagram testet zurzeit sogar ein Bezahlsystem, mit dem dann direkt eingekauft werden könnte, ohne die App zu verlassen. Doch alles der Reihe nach. Wir zeigen euch wie es geht:

PRODUKT-TAGS EINSETZEN

Sobald das Produkt-Tagging eingerichtet ist, können Produkte markiert werden, die auf Instagram-Posts erscheinen. Einmal eingerichtet, ist dieser Vorgang so einfach, wie einen User zu markieren.
Wenn ein User den Beitrag mag, kann er auf das Bild tippen und der "Tag" erscheint. Der Tag zeigt den Artikel mit samt dem Preis an. Ein Klick auf den Link führt den User direkt in den Onlineshop auf dem Mobile.

VORAUSSETZUNG 1: ONLINE-SHOP

Am einfachsten geht es, wenn man bereits einen eigenen Onlineshop betreibt. Zum Beispiel mit Shopify. Shopify ist eine Online-Webplattform, die bereits alle wichtigen e-commerce-Funktionalitäten beinhaltet. Es geht aber auch mit Woo Commerce, Etsy und sogar Magento.

Nicht alles darf verkauft werden: Es muss ein physisches Produkt sein. Digitale Produkte und Dienstleistungen sind (noch) nicht erlaubt.

VORAUSSETZUNG 2: PRODUKTKATALOG AUF FACEBOOK

Bevor wir mit Instagram anfangen können, muss ein Facebook-Geschäftskonto eingerichtet und Produkte über den Facebook-Katalog hinzugefügt werden. Das Geschäftskonto ermöglicht es, Produkte direkt auf der Facebook-Seite zu verkaufen.

Wie geht das?

Dies geschieht über die Facebook-Business-Seite mit einem Klick auf den Shop-Button. Man folgt den entsprechenden Schritten und kann so die eigene e-commerce-Software mit Facebook verbinden.

Sobald der Produktkatalog auf Facebook erfasst und verknüpft ist, kann dadurch auch das Instagram-Produkt-Tagging eingerichtet werden. 

Damit das Produkt-Tagging auf Instagram dann auch funktioniert, sind folgende zusätzliche Schritte notwendig:

Schritt 1 - Produktkennzeichnung aktivieren. Dies geschieht über die Instagram Einstellungen. Dort nach unten scrollen und auf Produkte tippen, um die Produktkennzeichnung zu aktivieren.

Schritt 2 - Authentifizieren des Facebook Business-Kontos, um das Instagram-Geschäftsprofil mit dem Facebook-Produktkatalog zu verbinden.

Schritt 3 - Den Facebook-Katalog auswählen, der mit dem Instagram-Geschäftskonto verbunden ist.

Ab diesem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, bei jedem Post Produkte zu markieren.

BEZAHLEN DIREKT IN DER APP?

In den USA wird die Bezahlfunktion in Instagram bereits getestet. Dazu erfasst der User seine Kreditkarte direkt in der App, gibt die üblichen Sicherheitsmerkmale an und kann ab dann direkt in der Instagram App einkaufen. Später sollen auch Dienstleistungen wie Konzertkarten und Tischreservationen hinzukommen. Ein Anbieter, der bereits jetzt Tickets via Instagram anbietet ist Fandango - ein amerikanisches Ticketing-Unternehmen, das Kinokarten sowohl über seine Website als auch über seine mobile App verkauft.

So könnte die Bezahlfunktion auf Instagram dereinst aussehen. (Bild aus einem Blogpost von Instagram, März 2017)

FAZIT:

Für Unternehmen und Marken wird die Social-Media-Strategie und deren ständige Anpassung an die Entwicklung der sozialen Netzwerke noch wichtiger. Die folgenden drei Bausteine werden für den künftigen Social-Media-Erfolg essentiell:

  1. Analyse darüber, wo sich die Zielgruppen bewegen und wie ihr Verhalten in Hinblick auf die neuen e-commerce-Lösungen aus Kalifornien sind sowie Anpassung der Content- und Media-Strategie.
  2. Technische und mechanische Orientierung über die neuen Entwicklungen.
  3. Fokussierung auf das Wesentliche und die definierten KPI's (weniger ist mehr!). Hier entsteht möglicherweise gerade etwas Grösseres. Die neuen e-commerce-Funktionen könnten in Zukunft den Umsatz pro User stark steigern, wenn die Community positiv auf die neuen Funktionen reagiert und diese auch genutzt werden. Wovon auszugehen ist.